Simona Loges, Anthony Bandmann

04. April 2024

Volkswagen Autoversicherung:
Erstmals mehr als eine halbe Million Verträge

Interview mit Simona Loges und Anthony Bandmann

Gute Nachrichten von der Volkswagen Autoversicherung: Das Gemeinschaftsunternehmen von Volkswagen Financial Services und der Allianz hat erstmals in der zehnjährigen Geschichte die Zahl von 500.000 Verträgen geknackt. Wie das gelungen ist, auch darüber sprechen Aufsichtsratsvorsitzender Anthony Bandmann und Vorständin Simona Loges im Interview. Dabei blicken sie auch auf die holprigen Anfänge der Volkswagen Autoversicherung zurück und können heute voller Stolz sagen: „Es hat sich bezahlt gemacht, dass wir beharrlich und standhaft waren und hart an uns gearbeitet haben. Unsere Idee und Vision war die richtige!“ 

 

Seit zehn Jahren betreiben Volkswagen Financial Services und die Allianz gemeinsam die Volkswagen Autoversicherung. Anthony, wie hat sich dieses Joint Venture entwickelt? Du warst ja damals schon bei der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens dabei in deiner Funktion als Geschäftsführer des Volkswagen Versicherungsdienstes (VVD).

Anthony Bandmann: Ich war gerade zu VW FS gekommen und erinnere mich noch gut an die ersten Jahre der Volkswagen Autoversicherung: Anfänglich lief es schlecht, da sind wir ehrlich. Und zwischendurch haben wir uns auch häufiger die Frage gestellt, ob wir auf dem richtigen Weg sind – zumal es viel Kritik von den Marken und aus dem Handel gab, wir unsere Ziele verfehlt haben und auch wenig Licht am Ende des Tunnels zu sehen war. Aber im Laufe der Jahre haben Simona und ihr Team fast alles auf Links gedreht und die Volkswagen Autoversicherung immer weiter verbessert - prozessual, systemtechnisch, bei Preis, Leistung und Service. Mittlerweile können wir voller Stolz sagen: Unsere Idee und Vision war die richtige! Es läuft, wir sind absolut wettbewerbsfähig in einem nicht nur deutschlandweit hart umkämpften Markt. Es hat sich absolut bezahlt gemacht, dass wir beharrlich und standhaft waren und hart an uns gearbeitet haben.

Anthony Bandmann, Simona Loges

Ihr sagt, es läuft. Wie drückt sich das in Zahlen aus?

Simona Loges: Wir haben im vergangenen Jahr dank eines Wachstums von fast 30 Prozent erstmals eine magische Grenze überschritten: 2023 hatten wir mehr als 500.000 Verträge im Bestand. Nun sagt Anthony immer, dass Verträge keine Gehälter zahlen und hat damit ja auch Recht. Aber wir können auch hier zufrieden feststellen: Wir sind profitabel und haben im Jahr 2022 erstmals ein signifikantes Beteiligungsergebnis an unsere Shareholder VW FS AG und Allianz abgegeben. Und selbst im vergangenen Jahr - einem unglaublich schwierigen für alle Autoversicherer - haben wir schwarze Zahlen geschrieben, während andere in den roten Zahlen gelandet zu sein scheinen.

Anthony Bandmann: Das ist eine Leistung, die nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Als Aufsichtsratsvorsitzender der Volkswagen Autoversicherung möchte ich allen Mitarbeitenden ein riesiges Kompliment aussprechen und mich herzlich bedanken. Gut gemacht, klasse, weiter so!

Warum sind denn die Zeiten für Autoversicherer so hart geworden? Auch als Kunde habe ich das gemerkt, als ich Ende vergangenen Jahres meinen Brief mit der Beitragserhöhung bekommen habe.

Simona Loges: Vermutlich merkt jeder im täglichen Leben, dass die Preise deutlich gestiegen sind. Diese Entwicklung hat vor dem Kfz-Gewerbe und damit letztlich auch vor uns nicht Halt gemacht: Die Kosten für Reparaturen von Fahrzeugschäden sind erheblich gestiegen, weil sowohl die Löhne für die Werkstatt-Mitarbeiter und ihr Equipment als auch vor allem für Ersatzteile zum Teil sogar explodiert sind. Gleichzeitig nimmt die Zahl der extremen Wettereignisse enorm zu, was zu einer größeren Zahl an Fahrzeugschäden führt und für uns als Versicherer noch einmal höhere Ausgaben in der Voll- und Teilkasko bedeutet. Diese Kosten mussten wir – wie alle anderen Versicherer auch - an die Kunden weitergeben.   

 

Welche Folgen hatte das für die Volkswagen Autoversicherung in Bezug auf die Zahl der Vertrags-Kündigungen?

Simona Loges: Gar keine – und das freut uns sehr! Das Stornoverhalten unserer Kundinnen und Kunden ist nicht anders gewesen als in normalen Zeiten. Das zeigt: Wir haben sehr loyale Kunden, die mit unserem Produkt einfach zufrieden sind und uns gern die Treue halten. Dafür bedanken wir uns herzlich! 

 

Wo verkauft denn die Volkswagen Autoversicherung die meisten Policen – noch im Autohaus, oder spielt der Online-Handel die größere Rolle?

Simona Loges: Nach wie vor sind die Verkäufer in den Autohäusern der Marken Volkswagen, Audi, SEAT, CUPRA, ŠKODA und Volkswagen Nutzfahrzeuge mit Abstand der größte Absatzkanal für die Volkswagen Autoversicherung. Aber wir sind dabei, unsere Online-Fähigkeiten für den Vertragsabschluss zu verbessern und auch eine Brücke zwischen Abschluss im Handel und auf dem heimischen Laptop oder Smartphone zu schlagen. Es soll künftig beispielsweise für Kundinnen und Kunden unkompliziert möglich sein, im Handel gemeinsam mit der Verkäuferin oder dem Verkäufer anzufangen, den Versicherungsantrag auszufüllen, und dann zu Hause online noch fehlende Daten zu ergänzen. Wir sehen die Volkswagen Autoversicherung also als hybrides Produkt an, das online und ganz klassisch abgeschlossen werden kann. Auch da unterscheiden wir uns übrigens von vielen Wettbewerbern. 

 

Die Volkswagen Autoversicherung hat mit einem Nachlass auf Assistenzsysteme in der Haftpflichtversicherung ein Alleinstellungsmerkmal am Markt. Warum wurde dieser Nachlass eingeführt und wie wird er von den Kunden angenommen?

Simona Loges: Je mehr sicherheitsrelevante Fahrerassistenzsysteme im Auto verbaut sind, zum Beispiel Notbremsassistenten oder Distanzregelung, desto besser ist das für den Kunden – er profitiert von einem Nachlass in der Haftpflicht von bis zu 30 Prozent. Wir stellen fest, dass inzwischen mehr als 91 Prozent unserer Anträge einen Nachlass auf verbaute Fahrerassistenzsysteme erhalten und so von diesem einmaligen Tarifierungsmerkmal profitieren.

Anthony Bandmann: Und außer den Kundinnen und Kunden profitieren auch die Marken des Volkswagen Konzerns von diesem innovativen Angebot. Sie haben ein Interesse daran, dass sich möglichst viele Kunden für Assistenzsysteme entscheiden – und wir unterstützen sie mit einem Versicherungsangebot, das genau diese Anschaffung honoriert.

 

Fotos: Stefanie Ludwig